Sätze mit Infinitiv + zu kommen in der deutschen Sprache sehr häufig vor. Wie sieht die Struktur dieser Sätze aus? Wie und wann kann man sie benutzen? Wann werden sie nicht benutzt?

Die Struktur von Sätzen mit Infinitiv + zu

Sätze mit Infinitiv + zu sind Nebensätze, deshalb steht zu + Infinitiv immer am Ende des Satzes. „zu“ steht direkt vor dem letzten Infinitiv, auch wenn wir zwei Verben haben.

Beispiel:

  • Es ist nicht leicht, eine gute Entscheidung zu treffen.
  • Er hat heute keine Lust, mit mir spazieren zu gehen.

Bei trennbaren Verben steht „zu“ zwischen den zwei Verbteilen, das heißt vor dem Präfix. Das Wort wird zusammengeschrieben.

Beispiel:

  • Hast du Lust, einen Kuchen zu unserer Party mitzubringen?

Wann gebraucht man Infinitiv + zu?

Infinitiv + zu gebraucht man bei manchen Verben und Ausdrücken.

a) verschiedene Verben:

Erlaubnis: erlauben, verbieten
Gefühl: sich freuen, bedauern, befürchten, hoffen,
Absicht: beabsichtigen, beschließen, versuchen, vorhaben
Anfang: anfangen, beginnen
Ende: aufhören
Andere: vergessen, bitten, einladen, gefallen, erinnern, glauben,…

Einige Beispiele:

  • Die Eltern erlauben ihrem Sohn, allein in den Urlaub zu fahren.
  • Wir hoffen, dich bald zu sehen.
  • Wann fängst du an, den Master zu studieren?

 

b) Nomen + haben/ machen

(keine) Zeit haben
(keine) Angst haben
(keine) Lust haben

(keinen) Spaß machen
(keine) Arbeit machen

Einige Bespiele:

  • Ich habe keine Zeit, mit dir zu telefonieren.
  • Hast du Angst, die Wahrheit zu sagen?
  • Er hat immer Lust, ins Kino zu gehen.
  • Es macht keinen Spaß, mit dir laufen zu gehen. Du bist viel zu schnell für mich.
  • Es macht viel Arbeit, ein Aquarium zu pflegen.
c) es ist + Adjektiv/ Nomen

Es ist schön/ super/ wunderbar, …
Es ist traurig/ schrecklich/ schwer, …

Es ist ein Vorteil, …
Es ist ein Nachteil, ..
Es ist ein schönes Gefühl,…

Einige Bespiele:

  • Es ist wunderbar, viele Freunde zu haben.
  • Es ist ein Vorteil, gut Deutsch zu sprechen.
  • Es ist ein schönes Gefühl, die Prüfung hinter sich zu haben.

 

Wann benutzt man Infinitiv + zu nicht?

a) bei Konjunktiv mit würde
  • Ich würde gerne mit dir ins Kino gehen.
  • Sie würde dich gerne anrufen.
b) nach Modalverben
  • Sie möchten sich mit dir treffen.
  • Er kann heute nicht mit der Arbeit anfangen.
c) nach verschiedenen Verben

z. B. lassen, hören, sehen, bleiben, gehen…

  • Sie lässt sich die Haare jeden Monat schneiden.
  • Ich bleibe hier einfach stehen.

 

Tipp zur Benutzung von Infinitiv + zu

Wenn das Subjekt des Nebensatzes im Hauptsatz vorkommt, kann ein Infinitiv + zu Satz einen dass-Satz ersetzen. Das klingt meistens stilistisch besser und wirkt etwas kürzer.

Beispiel:

  • Ich wünsche mir sehr, dass ich dich bald wiedersehe.
    = Ich wünsche mir sehr, dich bald wiederzusehen.

Mehr dazu in  „Deutsch als Fremdsprache – Übungsgrammatik für die Grundstufe“ (Niveau A1 – B1) von Hueber ab Seite 62 oder „Grammatik aktiv“ Kapitel 68 und 69.

 

Infinitiv + zu korrekt anwenden

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